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Sonntag, 20. November 2011

Wer möchte noch im Kapitalismus leben?

Das war die Quintessenz eines Fragenkatalogs, den das Meinungsforschungsinstitut Emnid den Deutschen zur Beantwortung reichte.

Das Ergebnis war bemerkenswert. Im Gegensatz zu den Behauptungen der Mainstream-Medien, die den Kapitalismus gerne als alternativlos beziehungsweise als geringstes Übel darstellen, möchte das Gros der Menschen dem Kapitalismus abschwören. Das kann man deutlich herauslesen, wenn man die Umfrage im Detail betrachtet.



  • Nur ein Drittel der Befragten glaubt noch an die Selbstheilungskraft des Marktes.
  • Nur ein Drittel der Befragen glaubt noch daran, dass ihm der Kapitalismus in Zukunft eine bessere Lebensqualität bescheren würde. 
  • 88 Prozent ! der Befragten glauben, der Kapitalismus sei weder in der Lage mit den Resourcen der Erde richtig und nachhaltig umzugehen noch habe er die Fähigkeit im Einklang mit der Natur zu leben und schon gar nicht habe er das Ansinnen, Güter sozial und gerecht zu verteilen. 
Dabei muss man bedenken, dass die Umfrage aus der Mitte des Jahres 2010 stammt. Einer Zeit also, wo gerade eine ungeheuerliche Propaganda des Regimes Merkwelle auf die Menschen niederprasselte. Es wurde behauptet, dass es nun wieder bergauf gehe und das die Krise vorüber sei. Das dies nicht der Wahrheit entsprach, wissen wir ja nun mit hundertprozentiger Sicherheit. Man kann sich also denken, dass eine neuerliche Umfrage das Resultat noch erheblicher zu Ungunsten des Kapitalismus drehen würde.

Aufgrund der Merkel-Propaganda noch erstaunlicher ist eine Umfrage des selbigen Instituts ein paar Monate zuvor. 80 Prozent der Ostdeutschen behaupteten, sie könnten es sich vorstellen in einem sozialistischen System zu leben. Interessant. Schließlich lebten sie doch in einer Staatsform, die sich Kommunsimus nannte und eigentlich zum Schluss nur mehr die negativen Seiten dieses Systems zu Tage brachte. Dem Kommunismus muss man aber zu Gute halten, dass er eigentlich nie seine Anwendung fand. Die Staaten der ehemaligen Sowjetunion frönten einer Staatsform die ich als Staatskapitalismus bezeichne. Zu einer besonders widerlichen Vollkommenheit brachte es dieser in China.

Nun werdet ihr sagen: "Die spinnen, die Ossis". Daher sei hier auch das Ergebnis der Wessis angeführt. Was antworteten jene, die angeblich ihr ganzes Leben lang vom Kapitalismus profitierten? Das Ergebnis ist überraschend und erstaunlich. 72 Prozent ! der Westdeutschen erklärten, sie könnten sich vorstellen in einem sozialistischen System zu leben, solange es für Arbeitsplätze, Solidarität und Sicherheit sorgen würde.

Wenn man genauer darüber nachdenkt, scheinen einem diese Ergebnisse aber gar nicht mehr so sensationell. Schließlich erleben wir gerade dieser Tage, was der Kapitalismus wirklich ist: eine gewaltige Umverteilungsmaschinerie von Unten noch Oben. Das gesamte Geld wird über den Frondienst, den manche noch immer salopp Zinssystem nennen, zu den Reichen verteilt, zu den Kapitalisten. Konnte die Soziale Marktwirtschaft diese Ungerechtigkeit noch durch Besteuerung der Reichen einigermaßen aufheben, so hat die Globalisierung dieses Ansinnen vollends aus Kraft gesetzt. Konzerne, Reiche und systemrelevante Banken zahlen fast keine Steuern mehr. Jedem der meint, diejenigen die am meisten vom Kapitalismus profitieren sollten auch die meisten Beiträge zur Erhaltung des Systems leisten, wird genüsslich auf den Kopf gekackt. Die Politiker werden mit Kapitalflucht erpresst. Fast das gesamte Steueraufkommen leistet der arbeitende Mensch, in Form von Einkommens- und Massensteuern.

Es ist an der Zeit über Alternativen nachzudenken. Das es diese sehr wohl gibt und wie die aussehen, werde ich in einem Artikel in den nächsten Tagen beschreiben. Sofern mir nicht wieder diverse Gewalt-Verbrechen der amerikanischen Imperialisten in die Quere kommen, über die es zu berichten gilt.

Peter van Dorren

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